Ich werde hier in der nächsten Zeit für die, die es nicht sowieso schon lesen können, die Buchstaben des thailändischen Alphabet veröffentlichen. Ich werde diese aus Sicht eines deutschsprachigen Anwenders beschreiben, nicht aus Sicht eines Lehrers. Als Naturwissenschaftler hatte ich vor allem den Ehrgeiz, die für mich vorher unbekannte Schrift zu entschlüsseln.
Meine Thai-Kenntnisse habe ich durch Volkshochschulkurse aufgebaut. Was mich an den Kursen sehr gestört hatte war die Tatsache, dass alle Wörter nur in Umschrift beigebracht wurde. Umschrift bedeutet der Versuch, Buchstaben einer anderen Schrift in passende Buchstaben der in der westlichen Welt hauptsächlich verwendeten romanischen Schrift umzuwandeln. Es gibt bisher keinen universellen Standard für die Romanisierung des Thai. Erschwerend kommt noch dazu, dass die Aussprache in der romanisierten Form oft auf dem Englischen basiert.
Ich hatte das Glück vor einigen Jahren, als Fachfremder bei den Südostasien-Wissenschaftlern der Goethe-Uni Frankfurt, Thai lesen und schreiben zu lernen. Ihr werdet sehen, mit ein bisschen Übung ist die Thaischrift kein Buch mit sieben Siegeln mehr und die richtige Aussprache erschließt sich dabei auch noch.
Da die thailändische Schrift eine sehr präzise Schrift ist, gibt es für einige unserer Buchstaben auch mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. Das Thai-Alphabet umfasst 44 Konsonanten und 28 Vokale. Von den Konsonanten kommen einige nur selten vor, dies erleichtert das Erlernen der Schrift ungemein, da man mit den gängigsten Konsonanten schon vieles Lesen kann.
Durch die Auswahl unterschiedlicher Buchstaben wird auch erkennbar, um welchen Begriff es sich handelt. Beispielsweise klingt für Umgeübte das Wort für Hund und Pferd gleich (beides Maa). Man kann sogar anhand der Buchstabenauswahl erkennen, ob es sich um einen nativen Begriff handelt oder um ein Fremd- oder Lehnwort.
Beim Buchstabieren lernt man auch gleich, in welchem Wort der Buchstabe verwendet wird. Das Buchstabieren erfolgt dabei mit festgelegten Begriffen. D, wie in..., B, wie in... usw.
Den Konsonanten folgt beim Buchstabieren nicht wie im Deutschen ein „e“ sondern ein „ooooh“, Das o wird dabei aber nicht mit gespitzten Lippen ausgesprochen, sondern mit breiten Lippen und hört sich eher wie der Ton an, den man als Deutscher von sich gibt, wenn man genervt ist.
Das Alphabet ist getrennt in Konsonanten und Vokalen unterteilt, also ein Alphabet für Konsonanten und eines für Vokale.
So, genug Theorie!
Ich beginne heute mit dem ersten Konsonanten des Thailändischen Alphabets, dem Buchstaben, der unserem G entspricht.
Goh-Gai Der Buchstabe sieht so aus: ก
G wie in Gai, (Gai = ไก่ = Huhn)
Viel Spaß und bis bald
Daniel
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